Ich vertrage meine Medikamente nicht – was tun?

 

Nachdem ich einige Zeit meine Medikamente genommen hatte, und damit immer gut schlafen konnte, fühlte ich auf einmal, dass mir die Medikamente nicht mehr bekamen.

Es verstärkte mein Unzufriedenheitsgefühl so stark, dass ich auf der Straße anfing, mich über mein Schicksal zu beklagen.

 

Da ich gerade versuchte, meine Diagnose aus paranoider Schizophrenie in Burnout und posttraumatische Belastungsstörung umwandeln zu lassen, sprach ich dies mit meinem Arzt an, und meinte, inzwischen wäre die Zeit vorbei, in dem mir dieses Medikament helfen würde.

 

Leider nützte es nichts, also nahm ich einen Zug nach Frankfurt. In Frankfurt angekommen, gab ich die Tabletten bei der Polizei ab, und fragte, ob man sie nicht auf Drogen untersuchen könne, sie wären so schön weiß.

 

Einige Tage später kam im Radio, dass entdeckt wurde, dass man Medikamente bei der Apotheke hineinschmuggeln könnte, daher sollen Strickcodes für jedes Packung eingeführt werden, um die Herkunft feststellen zu können.

 

Lag das jetzt an meiner Packung?

 

Einige Tage später hatte ich meinen Hausbesuch von Arzt und Psychologin. Denen erzählte ich mein Problem, am Abend vorher hatte ich wieder eine halbe Tablette genommen, um meinen guten Willen zu beweisen.

 

Jedoch stieß ich auf Unverständnis. Nachdem beide gegangen waren, war ich sehr unruhig und abends rastete ich dann aus: Ich postete mein Problem in allen Gruppen in facebook, wobei ich als Konsequenz bei den Lehrern rausflog – so viel über das Wissen unserer Lehrer.

 

Am anderen Tag hatte ich den Eindruck einer Bedrohung, also nahm ich den Zug nach Paris. Ich kam erst am späten Abend dort an. Dort angekommen musste ich an die Nacht am Gare de l’Est denken, in der ich meine erste Erfahrung mit Drogen gemacht hatte. Daher fühlte ich mich nicht wohl.

 

Paris wurde immer noch von den Demonstrationen der Gelbwesten erschüttert. Eine Gruppe von Personen stand im Bahnhof und verteilte Essen und Getränke. Auch ich bekam eine Tüte. Als der Bahnhof geschlossen wurde, versuchte ich ein Hotel zu finden, Geld hatte ich diesmal abgehoben. Jedoch, nachdem ich an verschiedene Hoteltüren geklopft hatte, und alle Zimmer belegt waren, beschloss ich dann doch, wieder zum Bahnhof zurück zu gehen. Ich stellte mich an einen Platz, an dem auch andere Touristen warteten und verbrachte dort die Nacht bis zum Morgen.

 

Nach einem heißen Kaffee und einem Croissant begab ich mich zur Polizei, und ließ mich in die Psychiatrie einliefern.

 

Es waren zwei interessante Wochen, in denen ich mein Problem vortragen konnte, und in dem mir geholfen wurde. Auch meiner Bitte nach einem neuen Medikament wurde entsprochen.

Der Richter bot mir an, in Frankreich zu bleiben, jedoch entließ mich der Arzt und ich wurde mit Begleitung zum Bahnhof gebracht. Zurück in Deutschland setzte ich mich mit meinem hiesigen Arzt in Verbindung und ich bekam die geänderten Medikamente verschrieben.